Rickettsien sind kleine gram-negative Stäbchenbakterien die ca. 0,3-2 Mikrometer groß sind und sich obligat intrazellulär vermehren. Sie besitzen mit 1,12 - 1,6 Mio. Basenpaaren eines der kleinsten bekannten Genome.
Als Reservoir kommen der Mensch, Arthropoden und verschiedene Tiere in Betracht. Rickettsien kommen immer intrazellulär vor (hauptsächlich in Epithelzellen). Sie sind weltweit verbreitet. In Deutschland handelt es sich jedoch in der Regel um importierte Infektionen.
Rickettsien werden durch Arthropoden (Läuse, Zecken) auf den Menschen übertragen. Die Bakterien befinden sich hierbei in Zellen des Speichels oder des Kots der Vektoren. Es kann auch schon das inhalieren von getrocknetem Flohkot beim Betten machen für eine Infektion ausreichen.
Das Epidemische Fleckfieber (Flecktyphus), dessen Erreger Rickettsia prowazekii durch die Körper- oder Kleiderlaus übertragen wird, kommt weltweit vor.
Das Felsengebirgsfleckfieber (Rocky Mountain Spotted Fever) ist in den USA endemisch und wird durch Zecken der Gattungen Dermatocentor und Rhipicephalus übertragen. Der Erreger ist Rickettsia rickettsii.
Erreger des Mittelmeerfleckfiebers ist Rickettsia conorii. Dieses Krankheitsbild kommt im Mittelmeerraum, in Afrika, Russland und der Ukraine vor und wird ebenfalls durch die Schildzecke übertragen.
Zur Diagnose einer Rickettsieninfektion dient der zweifache Nachweis von IgM bzw. IgG-Antikörper mittels ELISA oder indirekter Immunfluoreszenz aus dem Serum im Abstand von 3 Wochen.
Antibiotikatherapie nach Antibiogramm. In der Regel schlägt Doxycyclin gut an.